Temps de trajet
Jessica Lopes und Charl Vinz geben jenen eine Stimme, deren tägliche Arbeitswege die sozialen Ungleichheiten im Alltag sichtbar machen. Ein engagiertes Projekt zwischen Feldforschung, visueller Erzählung und Reflexion über unsere mobile Gesellschaft.

@Rari Matei
Jessica Lopes und Charl vinz
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Aktionsbereich Kultur
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Art der Hilfe Fonds stART-up
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Zeitraum 2024
Temps de trajet ist ein hybrides, gesellschaftlich engagiertes Projekt zwischen Graphic Novel und illustriertem Essay. Mit einer Mischung aus soziologischer Recherche, persönlichen Erzählungen und Beobachtungszeichnungen geben Jessica Lopes und Charl Vinz einem alltäglichen Thema eine sensible und greifbare Form: der Zeit, die wir mit Pendeln verbringen. In vierzehn dokumentierten Alltagsrouten beleuchten sie, wie sich soziale Ungleichheiten entlang dieser Wege zeigen.
Jessica erzählt: „Wir haben Menschen auf ihren morgendlichen oder nächtlichen Wegen begleitet – oft erschöpfend – und versucht, dieses Erleben visuell zu erzählen. Die Idee entstand aus unseren eigenen Gesprächen, aus der Zeit, die ich täglich auf der Straße verliere, während Charl von zu Hause aus arbeitet. Dieses Ungleichgewicht wollten wir hinterfragen.“
Charl betont den künstlerischen und politischen Anspruch des Projekts: „Ich beobachte und zeichne den öffentlichen Raum seit Jahren. Der Weg zur Arbeit ist die alltäglichste, aber unsichtbarste Form von Bewegung. Ihn darzustellen heißt, das Gewöhnliche sichtbar zu machen.“
Die Veröffentlichung der Graphic Novel ist für den 24. September 2025 geplant und die letzten redaktionellen Anpassungen laufen derzeit in enger Zusammenarbeit mit dem Verlag. Eine begleitende Ausstellung wird in der Chambre des Salariés und auf dem Bahnsteig des Luxemburger Bahnhofs gezeigt – symbolische Orte für ein Werk, das Arbeits- und Mobilitätsdynamiken sichtbar macht.
Ein Projekt ohne Vorerfahrung im Verlagswesen oder Comicbereich, das Schritt für Schritt gewachsen ist – getragen von kollektiver Motivation und gemeinsamer Vision.
Wir haben im Gehen gelernt. Dank der Unterstützung und der Offenheit von Institutionen wie der Kulturfabrik konnten wir unsere Idee verwirklichen.
Jessical Lopes et Charl vinz Temps de Trajet


Einer der eindrücklichsten Momente? Eine Nachtfahrt nach Villerupt mit erschöpften Grenzgänger*innen – ein scheinbar gewöhnlicher Moment, der zugleich tief politisch war. „Was ich theoretisch über Mobilität und Prekarität wusste, habe ich an diesem Abend hautnah erlebt“, erzählt Jessica.
Die langfristige Vision ist klar: Diese Themen verständlich und zugänglich machen – über Fachkreise hinaus – und gemeinsam über die Organisation von Arbeit und Mobilität nachdenken.
Wir betrachten Pendeln oft als individuelles Problem. Aber eigentlich ist es eine gesellschaftliche Frage: Der Weg ist nie nur ein Weg. Es ist Lebenszeit.
Jessical Lopes et Charl Vinz Temps de Trajet
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