Fondation EME
Mit pOpera verwandelt die Stiftung EME die Oper in einen gemeinsamen Ausdrucksraum. Geflüchtete und Einwohner*innen schreiben, komponieren und singen zusammen eine gemeinsame Geschichte. Ein Projekt, in dem Musik zu Verbindung, Vertrauen und Begegnung wird.

@Rari Matei
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Aktionsbereich Kultur
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Zeitraum 2024
Was wäre, wenn die Oper zu einem Ausdrucksraum für diejenigen würde, die sonst kaum Gehör finden? Mit pOpera macht die Stiftung EME aus einer oft als elitär empfundenen Kunstform ein radikal offenes Werkzeug für Inklusion. Diese Community-Oper, die sich derzeit in der Entwicklung befindet, bringt Geflüchtete und Einwohner*innen Luxemburgs zusammen, um gemeinsam ihre eigene Opernproduktion zu schreiben, zu komponieren und aufzuführen. Hier zählt keine Vorerfahrung – nur der Wille, sich zu teilen, zu engagieren und gemeinsam zu schwingen.
Viele Geflüchtete äußerten den Wunsch, sich langfristig zu engagieren – in Projekten, in denen sie gesehen und gehört werden und wieder Anschluss finden können. pOpera entstand aus diesem Bedürfnis.
Sarah Bergdoll Fondation EME
Eine Co-Kreation von Anfang bis Ende
Der Prozess begann 2023 und folgt einem strukturierten, aber menschlichen Zeitplan. Seit Februar 2024 bauen die Teilnehmer*innen gemeinsam die Geschichte der Oper auf und legen so die Grundlage für eine kollektive Erzählung. Derzeit ist die musikalische Komposition im Gange, während wöchentliche Gesangsworkshops die Projektmitglieder zusammenbringen, um sowohl die vokale als auch die menschliche Kohäsion zu stärken. Die Chorproben beginnen im September 2025, mit dem Ziel der finalen Aufführung am 23. April 2026.
"Im Laufe der Monate haben wir gesehen, wie eine echte Gemeinschaft entstanden ist. Die Teilnehmer*innen sprechen jetzt von 'Familie' – ein Raum des Vertrauens, der Aufnahme und der Anerkennung.", erzählt Sarah Bergdoll.
Sprachliche und kulturelle Vielfalt harmonisieren
Es mangelt nicht an Herausforderungen, angefangen bei den Sprachbarrieren: Spanisch, Arabisch, Ukrainisch, Englisch, Französisch… Oft musste alles in Echtzeit übersetzt werden, um den Zusammenhalt der Gruppe zu gewährleisten. "Wir haben ein mehrsprachiges System über WhatsApp eingerichtet, mit der wertvollen Hilfe von zweisprachigen Teilnehmer*innen. Diese Selbstorganisation schuf eine Dynamik der Solidarität."
Auch kulturelle Unterschiede im Umgang mit Zeit wurden beobachtet – von extremer Pünktlichkeit bis hin zu gewohnheitsmäßigen Verspätungen – aber sie wurden im wohlwollenden Geist des Projekts aufgenommen. Das Team setzt auf Geduld, Zuhören und Flexibilität, um diese Unterschiede in Stärken zu verwandeln.
Momente der Gnade und Transformation
Noch vor der großen Premiere hat pOpera bereits zwei Aufführungen erlebt, jede mit über 300 Zuschauer:innen. Die Rückmeldungen waren zutiefst bewegend. "Für viele Teilnehmer*innen war es das erste Mal auf der Bühne. Sie waren stolz, tief bewegt. Und das Publikum ebenso."
Über die künstlerische Leistung hinaus ist es die menschliche Erfahrung, die transformiert. Einige Projektmitglieder kommen mit Traumata, Isolation, Depression oder sogar dunklen Gedanken. Durch die Musik bietet ihnen pOpera einen Atemzug, ein Licht, einen neuen Sinn.
Zu sehen, wie jemand wieder Vertrauen gewinnt, sich traut zu singen, zu lachen, wieder zu lächeln… das treibt uns an, weiterzumachen."
Sarah Bergdoll Fondation EME
Eine langfristige Vision
Nach der Aufführung 2026 plant die Stiftung EME nicht, aufzuhören. Ziel ist es, die Gruppe als regelmäßigen Chor zu erhalten, ihr eine nachhaltige Struktur zu bieten und sogar eine nationale Tournee in Betracht zu ziehen, um die Stimme von pOpera an andere Orte und in andere Kontexte zu bringen. "Wir möchten, dass dieses Projekt einen bleibenden Eindruck in der luxemburgischen Gesellschaft hinterlässt und dazu beiträgt, die Wahrnehmung von Migration, Unterschiedlichkeit und Zusammenleben zu verändern."
Das Motto des Projekts spiegelt perfekt seinen Geist wider: "Community Opera: Come and feel the great music and let the opera renew the humanity that dwells within us."
pOpera ist ein Raum, in dem sich Einheimische und Neuankömmlinge – ob Geflüchtete oder einfach neu in Luxemburg – treffen, austauschen und sich gegenseitig unterstützen können. Diese Mischung ist wertvoll: Einheimische können nicht nur diejenigen unterstützen, die das Leben in Luxemburg entdecken, sondern auch Freundschaften schließen und Erfahrungen teilen. Es ist eine Initiative, die nicht nur Ausdruck durch Oper ermöglicht, sondern auch soziale Bindungen schafft und das Gemeinschaftsgefüge stärkt.
Und um das Ausmaß dessen, was pOpera verkörpert, wirklich zu erfassen, lädt das Team ein: "Kommen Sie am 23. April 2026. Singen Sie mit uns, hören Sie unsere Stimmen, spüren Sie unsere Geschichte. Denn hier ist die Oper keine starre Fiktion mehr: Sie ist das Leben selbst, neu erfunden von denen, die es leben."
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