Institut für Geschichte und Soziales Luxemburg
Durch das bewegende Zeugnis von Gerd Klestadt, Überlebender des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, erinnert uns dieses Buch eindringlich an die Dringlichkeit, Erinnerungen zu bewahren und die Lehren der Vergangenheit weiterzugeben – für eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit.

@Rari Matei
Aaron Gerber und Kathrin Mess
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Aktionsbereich Erinnerungskultur und Kulturerbe
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Zeitraum 2024
Es gibt Geschichten, die niemals vergessen werden dürfen. Das Buch „Noch heute quält mich die Erinnerung…“ erzählt das Leben von Gerd Klestadt, Überlebender des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, in einer eindrucksvollen Zusammenarbeit mit der Historikerin Kathrin Mess. Es verleiht einer lebendigen, verletzlichen, aber hellwachen Erinnerung eine Stimme – eine, die Generationen überdauert und das Bewusstsein wachrüttelt.
Dieses Buch ist ein Geschenk. Ein erschütterndes, aber hoffnungsvolles Zeugnis. Eine humanistische Mahnung für unsere Gegenwart.
Kathrin Mess historienne
Aus Freundschaft wird eine Mission
Der Ursprung des Projekts ist zutiefst persönlich. Kathrin Mess, über 20 Jahre lang enge Freundin von Gerd Klestadt, begleitete ihn bei zahlreichen öffentlichen Auftritten. Diese Begegnungen – und vor allem eine symbolische Geste – legten den Grundstein für das Buch: die berühmten Murmeln, Glaskugeln, die Gerd seinem meist jungen Publikum überreichte.
„Diese Murmeln“, sagte er, „sind alle verschieden – wie die Menschen. Und doch sind sie alle Murmeln. So wie wir alle Menschen sind.“
Dieser kleine Gegenstand sollte daran erinnern, nie wegzuschauen, wenn Unrecht geschieht. Ein Symbol für Toleranz, Mut und Menschlichkeit.
Ein wesentliches Zeugnis – rechtzeitig veröffentlicht
Das Projekt wurde realisiert: Das Buch wurde veröffentlicht, begleitet von einer stetig wachsenden Online-Plattform mit Videoausschnitten aus Interviews und pädagogischem Begleitmaterial für Schulen.
Leider verstarb Gerd Klestadt kurz nach der Veröffentlichung, bevor er wie geplant auf Schulbesuchstour gehen konnte. Die Autorin führt seine Arbeit seither allein weiter – in Bildungseinrichtungen und in den Medien.
„Gerd sagte: ‚Solange man über die Toten spricht, sind sie nicht tot.‘ Dieses Buch ist seine Stimme – sie lebt weiter.“
Ein bewegender Auftakt, eine starke Resonanz
Am 10. Dezember 2024 versammelten sich über 200 Personen in der Abtei Neumünster zur Buchpräsentation – in Anwesenheit von Gerd Klestadt persönlich. Ein Abend voller Emotionen, Weitergabe und Anerkennung. Seither wurde das Buch von der Presse gelobt und in Bildungs- und zivilgesellschaftlichen Kreisen positiv aufgenommen.


Gerds Zeugnis ist das eines Kindes – und zugleich das eines Mannes, der sein Leben der Aufgabe gewidmet hat, eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern.
Kathrin Mess auteure
Universelle Lehren, ein Appell zur Wachsamkeit
Diese Erinnerungsarbeit macht deutlich: Jede und jeder junge Mensch kann zum Motor des Wandels werden. Gerd Klestadt sagte oft:
„Die Jugend von heute sind die Dirigenten von morgen.“
Seine Botschaft – in Zeiten wachsender Ausgrenzungsideologien aktueller denn je – ruft zu aktiver Wachsamkeit, zu einer Kultur des Friedens und der sozialen Gerechtigkeit auf.
Ein Engagement für morgen
Das Projekt geht weiter: Ziel ist es, das Buch ins Französische und Englische zu übersetzen, um es einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Darüber hinaus will das Team pädagogische Module entwickeln, die in den Unterricht für Geschichte, staatsbürgerliche Bildung oder Menschenrechte integriert werden können.
„Solange wir diese Geschichten erzählen, sind sie nicht verloren. Und solange wir uns erinnern, können wir widerstehen.“
Dies ist meine Geschichte. Sie ist ein Geschenk für euch. Denn ihr seid die Zukunft. Es ist eure Aufgabe, eine bessere Welt zu bauen, damit sich die Vergangenheit nie wiederholt.
Gerd Klestadt
Ein Werk mit Wurzeln in Luxemburg
Kathrin Mess ist es wichtig zu betonen, dass dieses Buch auch ein Werk mit starken Luxemburger Wurzeln ist. Die grafische Gestaltung wurde mit viel Feingefühl von Aaron Gerber realisiert, der Druck erfolgte in einer luxemburgischen Druckerei – einem langjährigen Partner, der höchste Qualität garantierte.
„Ich arbeite bewusst mit lokalen Dienstleistern. Damit der geschaffene Wert hier, im Land, bleibt.“

@Rari Matei
Kathrin Mess und Aaron Gerber
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