LEQGF Asbl – Laboratoire d’Études Queer, sur le Genre et les Féminismes
Indem das Projekt von LEQGF den betroffenen Personen selbst das Wort gibt, bringt es wertvolle, bislang oft überhörte Geschichten ans Licht. Ein partizipativer Ansatz, um queere Realitäten besser zu verstehen – und gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen.

@Rari Matei
Enrica Pianaro und Sandy Artuso
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Aktionsbereich Soziales
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Zeitraum 2024
Während Themen wie Diversität und Gleichstellung immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, bleiben die Lebensrealitäten von LGBTIQ+-Personen in Luxemburg nach wie vor weitgehend unsichtbar. Die Studie Luxembourg LGBTIQ+ Panel, durchgeführt von LEQGF Asbl, setzt hier an – mit dem Ziel, das Fehlen qualitativer Daten zu beheben, indem den betroffenen Personen direkt das Wort gegeben wird.
Wir wollen nicht über LGBTIQ+-Menschen sprechen, sondern mit ihnen. Dieses Projekt ist eine Plattform für Stimmen, geteilte Erfahrungen und erfahrungsbasiertes Wissen.
Enrica Pianaro LEQGF Asbl

@Rari Matei
Partizipative Methodik, nah an den Lebensrealitäten
Das Projekt basiert auf Gruppengesprächen (Focus Groups) mit Teilnehmenden aus der queeren Community, die in Luxemburg oder in den Grenzregionen leben oder arbeiten. Ziel dieser Gespräche ist es, vielfältige Erzählungen sichtbar zu machen – an der Schnittstelle von Geschlechtsidentität, Herkunft, Alter, Sprache und Wohnort (ob urban oder ländlich).
Es gibt nicht die eine queere Erfahrung. So viele Menschen, so viele Geschichten. Intersektionalität steht im Zentrum unseres Ansatzes.
Enrica Pianaro LEQGF Asbl

@Rari Matei
Antwort auf ein Sichtbarkeitsdefizit
Dieses Projekt entstand aus einem gemeinsamen Befund: Die vorhandenen Daten zur Situation von LGBTIQ+-Menschen in Luxemburg sind spärlich, oft zu allgemein und bilden die Komplexität individueller Lebenswege kaum ab.
„Viele Menschen leben jenseits der gesellschaftlichen Normen. Doch ihre Geschichten finden kaum Gehör im öffentlichen Raum.“
Seit März 2024 arbeitet das Team intensiv an der Umsetzung. Die Focus Groups laufen noch bis Juni 2025. Ab Juli 2025 beginnt die Auswertung, der Abschlussbericht ist für Dezember 2025 geplant.
Einfühlsame Methoden, angepasste Räume
Diese Gesprächsform schafft Raum für Austausch und neue Perspektiven – stellt aber auch Anforderungen: Über sich selbst in einer Gruppe Fremder zu sprechen, erfordert Mut. Deshalb organisiert das Team manche Focus Groups gemeinsam mit aktiven Mitgliedern der Community – in vertrauter Atmosphäre, die zum Reden ermutigt.
„Einige Teilnehmende haben das ganze Land durchquert, um bei einem Focus Group dabei zu sein. Schon das zeigt, wie sehr dieses Projekt gebraucht wird.“
Queere Narrative neu denken
Neben der Sichtbarmachung von Diskriminierung und strukturellen Hürden legt das Projekt auch Wert auf Resilienz, auf Kraftquellen – und auf Freude. Es geht bewusst über eine rein defizitorientierte Perspektive hinaus.
Über queer joy zu sprechen, heißt auch, Raum zu schaffen für Stolz, für Humor und für Solidarität. All das gehört zu einer Gesellschaft.
Enrica Pianaro LEQGF Asbl
Ein politischer und gesellschaftlicher Horizont
Langfristig möchte das Luxembourg LGBTIQ+ Panel politische und soziale Maßnahmen mit konkreten, praxisnahen Erkenntnissen unterstützen. Queere Lebensrealitäten sollen sichtbar gemacht werden – in allen Bereichen: Sozialarbeit, Bildung, Medien, Gesundheit, Kultur u.v.m.
„Diese Arbeit zielt auf Veränderung. Sie ist kein Statusbericht, sondern ein Kompass für die kommenden Jahre.“
Eine Einladung zum Dialog
„Zusammenleben entsteht durch Begegnung. Trauen Sie sich, LGBTIQ+-Personen in einem respektvollen Rahmen zu begegnen. Sie werden viel lernen – und wir alle können dabei nur gewinnen.“


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