Unterstützte Projekte

Trisomie 21 Lëtzebuerg asbl

„Wir stellen uns vor … !“ ist eine inklusive Bühnenproduktion von Trisomie 21 Lëtzebuerg, die 25 Tänzer*innen – viele davon mit Beeinträchtigung – Raum bietet, sich durch Tanz auszudrücken. In einem geschützten, kollektiven und wertschätzenden Rahmen.

Gruppenbild der Truppe

@Rari Matei

  • Aktionsbereich Kultur
  • Zeitraum 2024

Eine Kreation, um sich zu zeigen

Am 21. März 2025, zum Welt-Down-Syndrom-Tag, konnte das Luxemburger Publikum die neue Tanzproduktion des inklusiven Ensembles DreamteamT21 erleben. Der Titel „Wir stellen uns vor … !“ verweist auf eine Reihe von Tänzen, Bewegungen und Präsenzmomenten – inspiriert von gemalten Selbstporträts, geträumten Visionen und persönlichen Innenwelten.


Das Projekt knüpft an frühere Arbeiten der asbl an (Puzzled, 2022 und Image, 2023), die Malerei und Fotografie mit Selbstbildern verbanden. 2025 tritt der Körper auf die Bühne – als Ausdrucksform und Sprache. Jede*r Teilnehmer*in erzählt durch Tanz die eigene Geschichte, frei und individuell. Die Soli sind persönlich, die Gruppenszenen gemeinsam erarbeitet – eine Einladung, anderen in ihrer Einzigartigkeit zu begegnen.

Drei Jahre Vorbereitung, ein Jahr Kreation

Von der Idee bis zur Premiere vergingen drei Jahre. Ein ganzes Jahr wurde der kreativen Arbeit gewidmet – mit 25 Tänzer*innen, begleitet von einem engagierten künstlerischen Team und klarer Organisation. Der gesamte Prozess war von einer inklusiven, partizipativen Haltung geprägt.


Die Pädagogik wurde an die Bedürfnisse der Künstler*innen angepasst: moderate Probenzeiten, sichere Räume, individuelles Lerntempo, einfache Erklärungen, kein Leistungsdruck. Selbst der Aufführungsort – die Kulturfabrik – wurde so vorbereitet, dass bodennahes Tanzen möglich war. Jede Person konnte sich die Bühne im eigenen Rhythmus aneignen – im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Inspirationen.

Publikum bewegt – Künstler*innen gestärkt

Die Premiere am 21. März 2025 war ein bewegender Moment. Das Publikum reagierte mit Freude, Emotionen, Lächeln – und manchmal mit Tränen. Viele waren berührt von der Echtheit der künstlerischen Darbietung. Zwei Tage später im Mierscher Theater wurde dieser Eindruck bestätigt – und eine dritte Aufführung in der ArcA ist bereits für den 21. Juni geplant.


Doch die tiefste Wirkung zeigte sich hinter den Kulissen. Viele der Tänzer*innen standen zum ersten Mal auf einer Bühne – und gewannen dabei Selbstvertrauen, Stolz und Selbstwertgefühl. Zwei Proben-Gruppen wuchsen zu einem einzigen, solidarischen und engagierten Ensemble zusammen. Jeder trug zur gemeinsamen Arbeit bei – und wurde in diesem Beitrag voll anerkannt.

Portrait von drei Frauen, die auf einer Bank sitzen

@Rari Matei

Pia Peller, Sandra Beck und Vicky Schiltz

Eine Methode, die das gemeinsame Schaffen verändert

Das Projekt zeigt: Inklusive, partizipative Ansätze haben künstlerische und menschliche Kraft. Der Erfolg von „Wir stellen uns vor … !“ ist beides – ästhetisch und sozial. Wenn man sich Zeit nimmt, um Werkzeuge, Tempo und Erwartungen anzupassen, kann die Bühne ein Raum für alle werden.


Diese Arbeitsweise möchte Trisomie 21 Lëtzebuerg nun dauerhaft etablieren. Sie inspiriert bereits neue Projekte – und bildet eine Basis, um den Zugang zu kultureller Teilhabe in Luxemburg neu zu denken.

Kulturelle Inklusion ist keine Belastung, sondern eine Chance zur Neugestaltung.

portrait de Sandra Beck
Sandra Beck Allgemeine künstlerische Leitung

Zukunft auf der Bühne – und in unseren Blicken

Das Ziel der asbl ist klar: Künstlerische Projekte von Menschen mit Behinderung sollen ihren festen Platz in der nationalen Kulturlandschaft finden – sichtbar, anerkannt und als eigenständige Werke wertgeschätzt.


Zugleich ist es ein Appell: Anpassungen nicht als Last zu sehen, sondern als Schlüssel zu Teilhabe und Veränderung. Wer dieses Stück gesehen hat, nimmt einen neuen Blick mit – auf Tanz, auf Autor*innenschaft, auf die Schönheit des Miteinander-Teilens in Verletzlichkeit.

Eine Botschaft in Bewegung

„Wir stellen uns vor … !“ heißt zugleich „Wir stellen uns vor“ und „Wir präsentieren uns“. Genau diese Doppeldeutigkeit spiegelt die Projektintention: Persönliche und kollektive Visionen zeigen – und jenen Stimme, Bewegung und Licht geben, die oft ungehört bleiben.


Das DreamteamT21 zeigt mit diesem Stück: Jede*r hat das Recht zu träumen, zu gestalten und zu teilen. Es ist Zeit, die Bühnen für alle Geschichten unserer Gesellschaft zu öffnen.
 

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