Fondation Hëllef fir d’Natur
Feuchtgebiete schützen, den Schwarzstorch bewahren – in Riedergrënn erwacht ein seltenes Ökosystem Schritt für Schritt zu neuem Leben.

©Rari Matei
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Aktionsbereich Umwelt
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Zeitraum 2024
Seit 2017 arbeitet die Fondation Hëllef fir d’Natur von natur&ëmwelt intensiv daran, die Feuchtgebiete des Koulbich-Tals – lokal bekannt als Riedergrënn – zu erhalten und wiederherzustellen. Ziel dieses ambitionierten Projekts ist es, gezielt Flächen, darunter Wälder, Feuchtwiesen und Teiche, zu erwerben, um das bestehende Naturschutzgebiet zu erweitern und optimale Lebensräume für die lokale Artenvielfalt zu schaffen – insbesondere für eine ihrer Symbolarten: den Schwarzstorch.
Unser Ziel ist es, ein vollständiges, stimmiges Ökosystem wiederherzustellen – mit lebendigen Lebensräumen, Zuflucht für bedrohte Tierarten und einem Ort, an dem der Mensch sich wieder mit der Natur verbindet.
Claude Schiltz Fondation Hëllef fir d'Natur
Ein Mosaik schützenswerter Lebensräume
Dank der Unterstützung der Œuvre konnte 2024 ein wichtiger Meilenstein erreicht werden: Bereits 18,5 Hektar zusätzlich wurden erworben – darunter große Laubwaldflächen und mehrere Freizeit-Teiche, die renaturiert werden sollen. Insgesamt sollen 30 Hektar zum ökologischen Puzzle hinzugefügt werden.
Das Gebiet zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Vielfalt aus: Buchenwälder, Nadelholzflächen, Quellen, Überschwemmungswiesen, Tümpel, Äsungsflächen – ein Mosaik seltener und sich ergänzender Lebensräume, die in heutigen Agrarlandschaften kaum noch existieren.


Langwierige, aber erfolgreiche Verhandlungen
Der Weg war nicht immer einfach: Erbstreitigkeiten verzögerten einige Verkäufe, während parallel neue Möglichkeiten auftauchten – darunter ein Buchenwald mit einer Quellzone von besonderem ökologischem Wert.
„Verhandlungen erfordern Zeit, Geduld und viel Fingerspitzengefühl. Es ist ein Vertrauensprozess.“ Die Mühe hat sich gelohnt: Ein bedeutender Grundstückskauf konnte zu einem niedrigeren Preis abgeschlossen werden als ursprünglich geplant – wodurch Mittel für die Teichrenaturierung freigemacht wurden.
Ein Naturschutzgebiet – aber auch ein Ort zum Durchatmen
Direkt am Auto-Pédestre-Rundweg von Rambrouch gelegen, soll das Schutzgebiet mit einer Infotafel ausgestattet werden, die Spaziergänger über den Naturschutz und die Besonderheiten des Standorts informiert. Langfristig plant die Stiftung auch die Anbringung eines künstlichen Horsts, um den scheuen und anspruchsvollen Schwarzstorch anzulocken.
Doch dieses Schutzgebiet ist nicht nur ein Rückzugsort für Tiere: Es ist auch ein Ort der Ruhe und des Auftankens für Spaziergänger – ein Gleichgewicht zwischen aktiver Erhaltung und menschlichem Wohlbefinden, im Einklang mit traditioneller Landnutzung.
Wir glauben, dass Naturräume auch Orte der Erholung für Menschen sein sollten. Wir müssen der modernen Entwicklung entgegenwirken, die wenig rentable Flächen ausgrenzt, und zurückkehren zu einem respektvollen Umgang mit natürlichen Kreisläufen.
Claude Schiltz Fondation Hëllef fir d'Natur
Eine langfristige, geduldige Vision
Das Ziel ist klar: Die gesamte Auenlandschaft der Koulbich soll gesichert und zu einem Modell nachhaltiger, stimmiger Bewirtschaftung entwickelt werden. Das Projekt folgt dem Prinzip ökologischer Weitergabe: bewahren, restaurieren und ein lebendiges, funktionierendes Landschaftserbe an zukünftige Generationen weitergeben.
Das Motto des Projekts bringt dieses Engagement auf den Punkt: „Riedergrënn, eng Heemecht fir de Schwarzstorch an eng Oase fir sech ze erhuelen.” (Riedergrënn – eine Heimat für den Schwarzstorch, eine Oase zum Auftanken.) Die Botschaft ist klar: Achten wir auf die überlieferten landwirtschaftlichen Traditionen. Schützen wir Feuchtgebiete – auch wenn sie keinen Profit bringen. Sie sind entscheidend für das Gleichgewicht der Natur, für unsere Landwirtschaft und für unser eigenes Wohlbefinden.
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